Sensitive Spieltheorie

Spielen gehört zum selbstverständlichen Umgang eines Kindes mit sich selbst, der von der inneren Motivation zur Weiterentwicklung von Fähigkeiten und Fertigkeiten und dem unbedingten Anliegen, das eigene Potential in Denken, Fühlen und Handeln zum Ausdruck zu bringen, getragen ist.

Spielen gehört zu den adversiven Nischen, in denen Kinder unbeobachtet von elterlicher Reglementierung eigene Handlungsspielräume erweitern lernen, über Versuch und Irrtum sich Lernerfahrungen ermöglichen, dabei aus Fehlern Konsequenzen ziehen und, darauf aufbauend, sich mutig neuen Herausforderungen stellen, die das eigene Repertoire erweitern helfen und zur Anwendung bringen.

Spielen bedeutet Regeneration für ein Kind und ermöglicht, aversive Energien aus dem Alltagsleben in adversive umzuwandeln.

Spielen generiert eine Art fiktive Welt, in der wir uns als richtig und autonom erleben dürfen, was in der Wirklichkeit des Alltags so meist nicht möglich ist. In adversiven Spielen (gewaltfrei und ohne Reizflut) wird das Spiel gespielt und kein Spiel mit anderen getrieben (auslachen, betrügen, absichtsvoll Regeln verletzen, provozieren u.ä.). Spiel ist Spiel, und doch ist das, was gespielt wird oder worden ist, in unseren Köpfen drin und steht daher auch im Alltag zur Verfügung.

Adversives Spielen schützt Gefühle, ist deshalb auch für Erwachsene ein wichtiges Medium der Selbsterfahrung und des Umgangstrainings.

Im Spiel ist fast alles denkbar und machbar, da können auch Grenzen überschritten werden, und doch geht es weiter. Da darf geblufft werden, da darf imitiert werden, da dürfen bedrohliche Konfliktsituationen zur Darstellung gebracht werden, da darf zu Ende gedacht werden, da ist Erfolg erlaubt, da ist die pure Lust am eigenen Wissen und dessen Umsetzung erlaubt und geradezu gefordert. Da werden motorische Fähigkeiten und deren Verknüpfungen und Koordinationen erlernt, da werden Strategien für Problemlösungen erarbeitet, da ist Selbständigkeit und Autonomie gefordert und erlaubt.

Im Spiel wird Denken mit Motorik koordiniert und kontrolliert, um sie richtig einzusetzen. Spielen ist eine hochdifferenzierte, mehrdimensionale Fortbildung, für Kinder der Grundstock für alle weiteren Ausbildungen (Kindergarten, Schule, Beruf etc.). Spielen hält uns wachsam und versetzt uns in die Lage, auch weniger liebevollen Umgang im Alltag durchhalten zu können und uns “geheime” Energiequellen zu erhalten.

Hinweise zur Diagnostik HIER

Die Dimensionen adversiven Spielens werden als PDF (bitte dort runterscrollen) gezeigt: LESEN

PDF zur Sensitiven Pädagogik in der Spieltherapie LESEN

Zu den Grundlagen der nooanalytischen Traumatheorie schauen Sie bitte rein in:

Nooanalyse

Umgangstheorie

Allgemeines zur noologischen Metatheorie HIER

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